Der dritte Essayband im Rahmen der Werkausgabe Vorgriff auf das Lichte Morgen umfaßt Studien zur SF der DDR der 1950er und 1960er Jahre. Dominierend war damals ein recht einheitliches Bild von einer „lichten“, positiven Zukunft. Dieses optimistische Zukunftsbild entsprach ganz der Linie der staatlichen Kulturpolitik und war von der herrschenden marxistisch-leninistischen Gesellschaftslehre geprägt. Wenn überhaupt einmal Vorstellungen von der sozialistischen oder kommunistischen Zukunft in der DDR konkret wurden, dann in diesen frühen SF-Werken. Das hinderte die Autoren selbstverständlich nicht daran, bisweilen eigenwillige Ideen von Technik und Gesellschaft der Zukunft einfließen zu lassen.

Die neue Fassung unterscheidet sich in einigen Punkten von der früheren Ausgabe von 1995. Sämtliche Abschnitte wurden gründlich überarbeitet und vor allem substantiell erweitert. Auf Anmerkungen zum Forschungsstand über die DDR-SF wurde ebenso verzichtet wie auf mehrseitige Tabellen. Der ursprünglich enthaltene Artikel über Zensur in der DDR-SF wird in den nächsten (vierten) Essayband aufgenommen.

img

Memoranda Berlin, 2023

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag